Ich wurde am 12.04.1964 in Neustadt/Dosse geboren und bin in Wittenberge aufgewachsen. Nach meinem Schulbesuch in Wittenberge bin ich Kindergärtnerin geworden und habe bis 1996 als Erzieherin in Crivitz gearbeitet. Mit der Wende musste ich mich um orientieren, weil es einen Erzieherüberschuss gab und machte mich selbständig. Seitdem arbeite ich als Versicherungsmaklerin. Ich bin verheiratet, habe zwei erwachsene Töchter und eine Enkeltochter.

Politik hat mich lange kaum interessiert bis es 2011 zu zwei Schlüsselerlebnissen kam. Das war einmal die deutliche Anhebung der Sportstättennutzungsgebühren ohne Einbeziehung der Vereine und ein halbes Jahr später etwa sollte unsere städtische Kita mit über 200 Kindern privatisiert werden, ohne offen und ehrlich mit den Erziehern, Eltern und Einwohnern unserer Stadt zu sprechen. Ich war entsetzt, wie hier durch die regierenden Stadtvertreter „bürgernahe“ Politik verstanden wird. Mein Mann und ich organisierten ad hoc eine Unterschriftensammlung gegen den heimlichen Plan. Es gab sofort mehr als 50 Unterstützer und mehr als 700 Unterschriften.

So kam ich zur Politik und gründete mit mehreren, mittlerweile lieben Freunden, eine Bürgerinitiative „ Bürger für Crivitz“. Wir nahmen von nun an regelmäßig unsere Rechte in der Einwohnerfragestunde der Stadtvertretersitzungen wahr. Alle beratenden Ausschusssitzungen waren als „nicht öffentlich“ geregelt. Es war lehrreich, diese Intransparenz genauso wie das „Durchregieren“ der CDU-Mehrheit in der Stadtvertretung.

Zur Kommunalwahl 2014 haben wir uns entschlossen, mindestens genau das zu ändern. Vernunft muss in Entscheidungen einfließen und keine Parteipolitik. Transparente, glaubwürdige, bürgernahe Politik ist gefragt, Sachpolitik für unsere Bürgerinnen und Bürger. Wir gründeten im Februar 2014 unsere Crivitzer Wählergemeinschaft CWG und wurden im Mai 2014 stärkste Fraktion mit 6 Sitzen in der Stadtvertretung.

Ich wurde im 1. Wahlgang mit mehr als 62% Bürgermeisterin. Und ganz ehrlich, das war so nicht erwartet worden. Es zeigt aber eines deutlich: Viele, sehr viele unserer Menschen haben genug von denen „da oben“. Sie möchten wieder mitgenommen werden. Politik muss verständlich sein. Auch wenn Entscheidungen unangenehm sind, muss ich mit meinen Bürgerinnen und Bürgern reden, ihre Ängste und Sorgen wirklich ernst nehmen, denn wir leben hier alle miteinander.

Es ist unser Land, unsere Heimat, es geht um unsere Zukunft, die Zukunft unserer Kinder. Dafür kämpfe ich.