Crivitz baut eine neue Krippe
Dank eines Förderprogramms sollen 2018 Räume für die Kleinsten entstehen
Die Crivitzer Kita „Uns Lütten“ bleibt nun doch an der Straße der Freundschaft bestehen. Der zuletzt in der Stadtvertretung favorisierte Neubau an anderer Stelle ist vom Tisch. Stattdessen soll im nächsten Jahr ein Krippen-Neubau neben dem jetzigen Gebäude entstehen und die etappenweise Sanierung des DDR-Plattenbaus für den Kindergarten folgen. Kostenpunkt: 3,55 Millionen Euro – und damit etwa 750 000 Euro günstiger als der Komplett-Neubau.
Die geringeren Kosten waren aber nicht der Grund für das Umschwenken der Stadtvertreter. „Wir können Geld aus einem Förderprogramm für Krippenkinder bekommen, wenn das Projekt Ende 2018 abgeschlossen ist“, so Bürgermeisterin Britta Brusch-Gamm. Damit kann zugleich das erste von gleich mehreren, dringenden Großprojekten für Kinder und Jugendliche in Angriff genommen werden. Der komplette Kita-Neubau und die Sanierung der Grundschule sollten mit Fördermitteln des Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (kurz: Eler)und 3,5 Millionen Euro aus dem Sparstrumpf der Stadt umgesetzt werden. Doch Fördermittel-Zusagen und konkrete Termine dafür gab es bislang nicht. „Nun ergibt sich die Chance, dass wir mit der Krippe anfangen können“, fügt Brusch-Gamm hinzu. „Die wollen wir nutzen.“ Für die neue Variante musste kurzfristig ein Konzept erstellt werden. Noch in diesem Jahr soll das baureif werden, damit alles 2018 gebaut und fertig wird.
Architekt Frank Albers stellte den Stadtvertretern bei der jüngsten Sitzung einen Entwurf vor. Der Krippen-Neubau mit sechs Gruppenräumen wird zweigeschossig mit Fahrstuhl. Mit einem Zwischentrakt erfolgt die Anbindung ans jetzige Gebäude. Dieses muss Schritt für Schritt umgestaltet werden. Weitere Fluchtwege, Fahrstühle und eine Rampe sind zu bauen – entsprechend der heutigen Anforderungen und Brandschutz-Richtlinien. Unterm Strich bleibt es bei 225 Plätzen für Krippen- und Kindergarten-Kinder in der städtischen Einrichtung.
Bislang steht auch nur die Finanzierung des Krippen-Neubaus. Für die etappenweise Sanierung des Altbaus hofft die Stadt Crivitz auf weiteres Fördergeld – über eine Sonderbedarfszuweisung vom Land oder über ein neues Förderprogramm für Kindergarten-Kindern, betont Brusch-Gamm. Daher steht auch der weitere Terminplan noch nicht. Der nächste offene Punkt ist, wo 50 Kinder während der Umbauphase betreut werden, für alle anderen Mädchen und Jungen bietet das Haus auch während der Bauphase genügend Platz. Klar ist indes, dass mit dem Festhalten am jetzigen Standort eine künftige Erweiterung nicht möglich ist, darauf wies der Architekt die Stadtvertreter ausdrücklich hin.
Die Kommunalpolitiker sind jedoch froh, dass endlich Bewegung in die beiden Großprojekt für die jüngsten Crivitzer kommt. „Dass wir nun mit der Krippe und nicht mit der Grundschule anfangen können, kommt auch für uns überraschend“, betont die Bürgermeisterin. An dem Stellenwert der Grundschulsanierung ändert das aber nichts. Das wurde bei der Sitzung ebenso deutlich. Dort wurden die Planungen für dieses Projekt ebenfalls vorangetrieben. „Doch auch für die Grundschule benötigen wir Fördergeld“, fügt Brusch Gramm hinzu. Bei der Schulsanierung soll das Fördergeld aus dem Eler-Topf kommen. Bevor das klar ist, kann es keine Terminplanung für das Schulprojekt geben.
– Quelle: https://www.svz.de/16989726 ©2018